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„Ich bin ein Brotzeitmensch“: Tobias Wunner über seinen (Um-)Weg zur Bäcker-Ausbildung bei IREKS

Heute sitzt Tobias vor mir – ein echter Oberfranke! Seine Eltern haben in der Nähe von Hollfeld einen Bauernhof und so fühlt er sich schon immer irgendwie zur lebensmittelproduzierenden Branche hingezogen. Über Umwege hat er entschieden, die Ausbildung zum Bäcker bei IREKS zu beginnen. Im Sinne einer nachhaltigen Nachwuchsförderung bieten wir diese für uns neue Ausbildungsrichtung seit September 2020 an. Im Interview erzählt Tobias, wie er zur Bäckerausbildung gekommen ist, und von seiner ganz persönlichen Erfahrung in unserem Unternehmen, die anderen jungen Menschen eine konkrete Idee geben soll, wie abwechslungsreich der Arbeitsalltag als Mitglied der backenden Zunft aussehen kann.

Vanessa: Hallo Tobias, schön, dass ich dich heute ein bisschen ausfragen darf! Zunächst kurz zu dir: Wer bist du und wie lange bist du schon bei IREKS?

Tobias: Ich bin der Tobias (lacht) und seit September 2020 bei IREKS, also jetzt in meinem zweiten Lehrjahr. Nach dem Abitur hab ich dual studiert und war im Beruf tätig, aber hab irgendwann für mich persönlich festgestellt, dass ich in dieser BWL-Wolke ein bisschen ohne Bodenhaftung unterwegs bin. Mir fehlten einfach so die Basics vom handwerklichen Beruf. Über ein paar Umwege kam ich dann auf die Bäckerausbildung bei IREKS und bisher bin ich sehr zufrieden mit meiner Wahl.

Vanessa: Spannend! Dann wollen wir gleich mal ein bisschen weiter reinzoomen und die Bäckerei in den Blick nehmen. Dafür hab ich eine kleine Aufgabe für dich. Wie würdest du den Satz „Backen ist für mich…“ vervollständigen?

Tobias: Ja, na ja, also die Freude am Entwickeln und am Prozess, einfach zu sehen, wie man anfängt und was am Ende dann aus dem Ofen rauskommt. Das macht mir sehr viel Spaß!

Vanessa: Unbedingt, das ist ja schon daheim immer ein Highlight! Wenn du jetzt an deine Ausbildung denkst, welches Bild kommt dir da in den Sinn?

Tobias (überlegt): Ich würde mich vielleicht als Teil eines Rudels beschreiben. Also ich gehöre quasi zum Nachwuchs und hab die ausgewachsenen Vollprofis neben mir, weil’s ja wirklich bei uns in der Backstube so ist, dass da zehn, 15 Spitzenbäcker jeden Tag durch die Backstube flitzen und man ist mittendrin, schaut links, schaut rechts, und erfährt immer wieder was Neues.

Vanessa: Schönes Bild! Hast du denn mit allen Kolleginnen und Kollegen gleichermaßen zu tun oder wie ist das geregelt?

Tobias: Ich hab schon einen Hauptansprechpartner, aber generell bin ich bei jedem mal dabei. Und da kriegt man ja immer auch neue Teige und Gebäcke zu sehen.

Vanessa: Ja, das kann ich mir vorstellen! Und hast du ein (backendes) Vorbild?

Tobias: Na ja, es gibt schon ein paar Menschen, von denen ich mir einzelne Werte und Herangehensweisen abschaue und versuche, die auf mich zu übertragen, weil man da irgendwie weiß, das hat Hand und Fuß. Gerade hier bei IREKS wird viel Wert auf Genauigkeit gelegt, also Qualität letztendlich. Man muss präzise arbeiten und sagt im Prinzip „Okay, ich lass mir das vorher durch den Kopf gehen und sehe zu, dass es passt.“ Und wenn‘s mal nicht hinhaut, dann muss man das ansprechen und richten.

Vanessa: Alles klar, dann wissen wir jetzt glaube ich ungefähr, mit wem wir’s zu tun haben! Zeit, ganz konkret deine Ausbildung in den Blick zu nehmen: Warum hast du dich für den Bäcker entschieden?

Tobias: Es war eigentliche eine Entwicklung. Zum Beispiel hab ich festgestellt, dass die Lebensmittelbranche ein Bezugspunkt für mich ist, auch weil ich ja vom Bauernhof komme und vor IREKS in einer Brauerei gearbeitet hab. Am Ende war auch bisschen Zufall dabei, muss ich gestehen, weil ich die Anzeige gesehen hab und dachte „gut, IREKS, passt, Bäcker klingt auch spannend, vielfältig“ und dann hat eins zum anderen geführt und irgendwann war ich hier in der Backstube zum Reinschnuppern und davon überzeugt, dass das der Beruf ist, den ich gesucht hab. Und ich hab schon immer gerne Gebackenes gegessen – ich sag immer „ich bin ein Brotzeitmensch und das ist ja schon mal ein guter Anfang vielleicht“ (lacht).

Vanessa: Wie schön! Und kannst du noch ein bisschen was zu deiner Wahl von IREKS sagen?

Tobias: Für IREKS spricht aus meiner Sicht ganz klar, dass es ein Unternehmen ist, das international aufgestellt ist und die Möglichkeit bietet, dass ich vom Bäckergesellen aus noch weitergehen kann. Das war mir schon wichtig. Ich möchte Optionen haben, die mich weiterbringen und da war IREKS für mich in der Branche mit die erste Wahl. Man hat außerdem eine sehr intensive Ausbildung, auch was das Theoretische anbelangt, weil wir uns mit Fachbüchern beschäftigen oder Backversuche machen.

Vanessa: Und wann fängst du morgens an?

Tobias: Um sieben rum. In der Bäckerei startest du halt zwischen eins und vier. Auch ein Argument für IREKS – wobei ich das nie so wirklich zählen lassen wollte, weil ich sag „wenn ich Bäcker lern, müsste ich damit klarkommen“. Aber trotzdem, das hier sind schon tolle Arbeitszeiten. Ja, ansonsten wird als erstes die Backstube hergerichtet. Danach geht’s an verschiedene Backprogramme und Teige, je nachdem, was ansteht. Entweder backe ich selber oder ich helfe bei Kollegen, aber eigentlich bis nachmittags machst du deine Gebäcke. Sind also weniger so klassische Arbeitstage, aber das macht‘s ja auch umso spannender, denk ich.

Vanessa: Klingt so, als wäre es schon viel wirklich Backen und an den Teig ran, oder? 

Tobias: Ja, also das ist eigentlich seit Tag eins so. Und wenn’s mal nix wird (lacht), dann sprechen wir drüber. Das ist auch eine der großen Stärken der Ausbildung bei IREKS, dass man sich die Zeit nimmt und versucht, Fehler, die sich einschleichen, einzufangen, sodass ich irgendwann für mich erkenne, „ok, an welcher Schraube müsste ich jetzt justieren, dass ich beim nächsten Mal das Gebäck wieder so hinbekomme, wie man sich das wünscht“. Das ist echt wichtig, dass man einfach das ganze Backen noch besser versteht. Insgesamt lässt man mir schon sehr viel Freiraum.

Vanessa: Und bist du manchmal auch im Büro?

Tobias: Ja, aber klassische Papierarbeit mach ich eigentlich nicht. Es fällt natürlich schon mal was an zur Ausbildung oder auch, wenn wir einen Backversuch planen, aber 80 - 90 % bin ich in der Backstube.

Vanessa: Mich würde jetzt noch interessieren, was dir an der Arbeit hier besonders gefällt, wo du von vornherein sagst „Da hab ich Lust drauf!“?

Tobias: Also was mir generell viel Spaß macht, ist schon so dieser ganze Austausch mit den Kollegen. Die sind ja alle gestandene Persönlichkeiten. Man kriegt einfach wahnsinnig viel mit und wächst auch selber dran. Was essen die in Kanada für Brot, zum Beispiel, also das macht mir echt Freude, dass die große Welt ein bisschen abgebildet wird im Unternehmen. Man lernt mit verschiedenen Leuten zu interagieren und umzugehen. Und sonst: das Ausbacken aus dem Ofen, das ist das Glücksgefühl der Bäcker! Wenn Gebäcke auf dem Ausbackwagen stehen, dann geht’s immer direkt los (lacht). Da laufen die ersten Kollegen vorbei, es kommen Kommentare – also das ist schon immer ein mega gutes Gefühl, wenn man ein richtig schönes Brot aus dem Ofen holt.

Vanessa: Das klingt toll! Was war denn vielleicht ein besonderes Highlight, das du im Rahmen deiner Ausbildung erlebt hast?

Tobias: Also ich war kürzlich für drei Wochen bei einer Handwerksbäckerei, wo man auch das klassische Bäckerleben kennenlernt. Das war echt super und auch eine krasse Umstellung. Neue Einstellung, neue Leute, neue Zeiten. Um halb zwei reinmarschieren in die Backstube und eine ganz andere Arbeitsweise, echt spannend zu sehen und ich würd‘s nicht missen wollen! Wie die alles planen und jedes Rädchen ineinandergreift.

Vanessa: Was mich noch interessieren würde ist, welche Rolle die Schule in deiner Ausbildung spielt.

Tobias: Ja, also ich hab Blockschule, das heißt neun Mal eine Woche, pro Jahr. Der Unterricht findet in Kronach statt. Schule ist ein bisschen theorielastiger, aber man hat auch immer ein, zwei Praxistage in der Schulbäckerei. Ansonsten gibt‘s pro Schuljahr zwei Mal eine Woche eine Unterweisung in der Handwerkskammer. Das ist eine Woche durchgehend Praxis, da lernt man andere Rezepte usw. kennen. Das sind dann auch Sachen, die prüfungsrelevant sind. Klassische Fächer wie Religion und Sozialkunde, Deutsch oder Sport gibt’s auch. 70 - 80 % sind aber Fachtheorie und Fachpraxis, wobei Fachtheorie auch sehr viel Rechnen ist. Da hat man dann zum Beispiel Fächer wie Weizenkleingebäck oder Roggenbrote.

Vanessa: Hört sich echt umfassend an! Ich hab noch einen anderen Punkt: es gibt ja momentan nicht so viele, die sich für die Bäckerinnen bzw. Bäcker-Ausbildung entscheiden. Um nicht zu sagen „wir haben ein ausgewachsenes Nachwuchsproblem“. Wie interessierst du junge Leute dafür?

Tobias: Ich hatte tatsächlich kürzlich ein Aha-Erlebnis, das dazu passt, und zwar über Instagram. Da ist eine Bäckerin, die hat vor Kurzem ihre Gesellenprüfung gemacht und jetzt ist sie an der Nordsee unterwegs. Und da dacht ich mir, dass das ein Aspekt ist, der in der Backbranche ziemlich cool ist. Also, dass du, wenn du dein Handwerk verstehst, ohne Probleme überall arbeiten kannst. Wenn du zum Beispiel sagst, ich hab Lust, mal ein halbes Jahr woanders hinzugehen, kannst du das einfach machen. Und na ja, Jobprobleme generell hast auch nicht (lacht).

Vanessa: Und auch das ist ja ein ziemlich relevanter Punkt!

Tobias: Ja! Bei IREKS kriegt man‘s einfach täglich mit, da kann man irgendwie backend die Welt kennenlernen und das ist auch was, was ich richtig spannend finde. Und das wird mir immer bewusster, dass man, wie hier, durch Dienstreisen andere Kulturen, andere Menschen kennenlernt. Es gibt wahnsinnig viele Möglichkeiten. Wenn man jetzt allein IREKS anschaut, in welchen Bereichen man als gelernter Bäcker arbeiten kann, da sieht man eine ziemliche Bandbreite. Auch in der Branche gibt es viele neue Bäckereien, die sich gewandelt haben, weg vom Klassischen hin zu „wir backen mobil oder machen Brotverköstigungen, Brotabende“, wo man so ganz andere Erlebnisse mit reinbekommt. Jetzt auch während Corona, wo viele daheim gebacken haben, hat man gemerkt, dass jeder eigentlich bisschen interessiert ist und Bäcker ein Beruf ist, der Präsenz hat. Insofern glaube ich, man kann die Ausbildung inzwischen auch gut mit modernen Ansätzen verknüpfen. Selbstständig werden. Wenn man Leidenschaft und Interesse mitbringt, gibt‘s da jede Menge Optionen.

Vanessa: Eine letzte Frage noch! Was muss ich denn mitbringen, wenn ich die Ausbildung machen will?

Tobias: Man sollte halt Brot und Gebäck mögen. Leidenschaft, Interesse, wie gesagt, und ein bisschen Talent natürlich – zwei linke Hände sind dann doch eine zu viel vielleicht (lacht).

Vanessa: Danke dir, Tobias! Ich hab richtig was gelernt und wünsche dir natürlich weiterhin viel Erfolg auf deinem spannenden Weg!

Dieses Interview führte Vanessa Frahnert, Mitarbeiterin in der Kommunikationsabteilung von IREKS.